Am 18.03.2023 hat das sechste Ethik-Café stattgefunden. Die sieben Teilnehmenden haben über das Thema: Grenzen – wie weit darf ich gehen? diskutiert – einfach aus dem Alltag heraus.
Zunächst ging es darum, die jeweiligen Erfahrungen mit Grenzen im beruflichen Kontext zu erfassen. Im Anschluss wurden den Grenzen Werte zugeordnet, die dahinter stecken könnten oder auch Wertekonflikte formuliert. Deutlich wurde, dass je nach Kontext die Werte verschiedenen Interpretationen haben können. So kann das Pflichtbewusstsein sich sowohl auf die Arbeit mit Klienten als auch auf Anforderungen des Arbeitgebers beziehen. Aufgrund dessen können die bereits benannten Wertekonflikte entstehen und ggf. beginnt ein Abwägeprozess: Was soll ich tun?
Ein weiterer Diskussionspunkt war: Unter welchen Umständen darf ich eine Beratungs-/Therapieeinheit abbrechen? Geringe Aufmerksamkeitsspanne des Klienten, verbalen oder körperlichen Übergriffen, wenn die “Chemie” nicht stimmt?!
Ergänzend wurde Erfahrungen mit “Störenfrieden” geschildert und wie sich der Umgang mit solchen Situationen im Laufe der Berufserfahrung verändert hat und eine gewisse Routine eingetreten ist.
Ein Fazit war: Je länger die Berufserfahrung desto leichter fällt es Grenzen zu erkennen und zu formulieren.
Als wichtig wurde weiterhin erachtet, dass es wichtig ist, Entscheidungen des Gegenüber zu akzeptieren. Ein Therpieabbruch durch den Klienten muss mit der Person des Beratenden nichts zu tun haben.
Das waren wieder tolle zwei Stunden mit verschiedenen Perpektiven und Erkenntnissen, die noch eine Zeit nachwirken.
Michaela Pohl 22.03.2023